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Newsletter Archiv

Hier landen die verschickten Newsletter nach einer gewissen Zeit, damit du darin stöbern kannst. Momentan läuft ein Fortsetzungsroman mit jeder neuen Ausgabe, und so kannst du nachlesen, was bisher geschah, auch wenn du dich erst später zum Newsletter angemeldet hast!

Ich habe hin und her überlegt, in welcher Reihenfolge ich die Newsletter archiviere, und mich dazu entschieden, sie nach Datum in absteigender Abfolge zu ordnen. So kannst du zB den Fortsetzungsroman durch einfaches Herunterscrollen lesen. Viel Spaß!


Newsletter vom 03.02.2023

 

Hallo!

Hier kommt er nun, mein erster Newsletter an dich!

Mein wichtigstes Anliegen mit diesem Format ist ja, dass ich dir damit ein bisschen Kurzweil beschere und du dich auf Post von mir immer freuen kannst.
Ich versuch es mal. Da du diesen Newsletter abonniert hast, gehe ich stark davon aus, dass du gerne gute Geschichten liest. Hast du bereits in „Dornröschen spinnt!“ reingeschaut? Ich hoffe du hast eine vergnügliche Lesezeit mit Ellis und Ludwig!

Meine Lektorin hat mir kürzlich angeraten, eine gewisse Geschichte doch als Fortsetzungsroman bei einem Zeitschriftenverlag einzureichen. Hab ich sogar kurz drüber nachgedacht. Und es verworfen. Du wirst „Das Geheimnis des Monsieur Arnaud“ noch diesen Frühling in den Händen halten können! In einem Stück!

Aber die Idee des Fortsetzungsromans finde ich trotzdem klasse. Da freut man sich doch immer total, wenn endlich der nächste Teil erscheint, und kommt problemlos mit dem Lesen hinterher, weil es immer nur kurze Happen sind. Also habe ich in meinem Archiv gestöbert und was Tolles entdeckt: Bisanz der Vampire!

Das bringt mich ganz an den Anfang meiner Schriftstellertätigkeit zurück, mein erstes Werk, „Derius“ aus der dann daraus entstandenen Ascalon Saga.
Ich hoffe, dass ich die Reihe bald wieder veröffentlichen und auch die fehlenden Bände nachreichen kann. Some day in 2024 …

Bis dahin kannst du aber hier über den Newsletter lesen, wie es Derius‘ Schwester Sarah damals ergangen ist, nachdem sie Anno 1638 in ein Kloster verschleppt wurde, wo man meinte, Vampire bändigen zu können …

 

Vorher jedoch die „News“ im Newsletter:

Zum Valentinstag habe ich ein besonderes Angebot für dich – meine romantischsten Geschichten als kostenlose E-Books! Nur vom 13. bis 15. Februar.

„Vernes Federn“, mein Viernheimer Autorenzirkel, plant die nächsten Events. Eine Lesung in einer Kaffeerösterei? Läuft! Wahrscheinlich werde ich dort einige meiner Minutengeschichten zum Besten geben. Wenn du also in der Gegend bist – komm gerne vorbei. Da das Ganze relativ spontan passieren wird, achte möglichst auf meine Insta und Facebook Posts!

Apropos Minutengeschichten: Ich habe vor, neue zu schreiben, und zwar zur Reihe „Mein Vampir und ich“. Wenn du mir ein Writing Prompt (irgendein Wort) geben magst, werde ich versuchen, daraus 250 zusammenhängende Wörter zu schreiben.
Ich spiele auch mit dem Gedanken, eine Geschichte davon beim aktuellen Bookdate von BoD und Twentysix einzureichen. Die gibt es dann unter #bookdatefantasy auf meiner Insta-Seite zu lesen, und ich würde mich riesig über ein Like von dir freuen!

 

Genug geschwätzt – hier der erste Teil von „Bisanz der Vampire“ … hab recht viel Spaß beim Lesen, und bis bald wieder!

Liebe Grüße,

deine Odine

 

Bisanz der Vampire – 1. Kapitel

„Monsieur? Sie können zu ihr.“ Die Nonne mit der weißen Haube hielt dem Besuch die Tür auf und winkte ihn herein.
Sarah strich sich die Schürze glatt. Wer kam denn ausgerechnet jetzt noch vorbei, um sie zu sehen? Wo doch jede helfende Hand gebraucht wurde, um alle Kisten zu packen und auf die wartenden Fuhrwerke zu verfrachten. Sie hatte im Moment wahrlich andere Sorgen, als sich um reumütige Sünder zu kümmern.
„Ehrwürdige Mutter!“ Ein blasser junger Mann, der Kleidung nach offenkundig von höherer Abstammung, verneigte sich demütig vor ihr.
„Schwester genügt. Ich bin nicht die Oberin. Falls Sie diese zu sprechen wünschen, müssen Sie sie in unserem neuen Haus aufsuchen. Hier ist niemand mehr.“ Mit einem angedeuteten Wink entließ sie ihre Ordensschwester, die abwartend an der Tür stehen geblieben war und diese nun geräuschlos hinter sich zuzog.
Er schluckte. „Nein, Madame, ich ... ich wollte schon zu Ihnen. Ehrwürdige Schwester – verzeihen Sie, bitte.“
Sarah lächelte. „Und was führt Sie ausgerechnet zu mir?“ Man sah ihm an, dass ihm etwas unangenehm war. „Bitte nehmen Sie Platz.“ Sie deutete auf einen der Stühle, die hier auf ihre Abholung harrten.
Der junge Mann gehorchte, doch stand er augenblicklich wieder auf, um zu warten, bis auch sie sich hingesetzt hatte. Dann erst ließ er sich auf dem knarzenden Möbelstück nieder. Wie entzückend!
„Verraten Sie mir Ihren Namen?“ Sarah nickte ihm aufmunternd zu. Sein unbeholfenes Auftreten hatte ihr wohlwollendes Interesse geweckt.
„Ich bin Henri de L’Aquai, Sohn des dreizehnten Comte de L’Aquai.“
„Comte de L’Aquai ...“
„Aus der Aquitaine, Madame.“
„Ah ...“ Sie hatte noch nie etwas von diesem Adelsgeschlecht gehört, aber das mochte nichts bedeuten. Sie hatte schließlich noch nie viel von der Welt außerhalb der Klostermauern gehört. Dunkel erinnerte sie sich, dass sie selbst von adliger Herkunft war, die Tochter eines Chevaliers.
„Ein ... Schreibfehler, fürchte ich, der vor Jahrhunderten unserem Namen diese Form gab.“
„Aber deshalb sind Sie nicht zu mir gekommen, non? An den Doubs?“
„Gewiss nicht, nein, Madame!“ Er fasste sich an den Kragen, sichtlich unwohl in seiner Situation.
„Aber was kann ich sonst für Sie tun?“
Er schien all seinen Mut zusammenzunehmen und blickte sie mit einem Mal gar flehentlich an. „Man sagte mir ...“
„Ja?“
„Ich habe gehört ...“
Sie hielt den Kopf schief in der Hoffnung, dem armen Comte endlich eine Erklärung entlocken zu können.
„Man sagt, Sie besäßen ... wundersame Heilkräfte!“ Er atmete erleichtert aus, offenbar froh, diesen Teil der Unterhaltung hinter sich gebracht zu haben.
Sarah lächelte verständnisvoll. Sie wusste um ihren Ruf. Nur waren ihm in den letzten Jahren immer weniger Hilfsbedürftige gefolgt. „So haben Sie ein Leiden?“
„Sozusagen ...“
„Nur heraus mit der Sprache. Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Aber ich habe nicht allzu viel Zeit, verstehen Sie? Wir müssen bis Freitag dieses Haus geräumt haben.“
„Natürlich, Madame, natürlich!“
„Also?“
„Ich ... ich habe ein sehr, wie soll ich sagen, ein sehr merkwürdiges Fieber.“
„Wieso merkwürdig?“
„Es kommt ... und geht. Es ist zuweilen sehr hoch.“
„Und Sie wissen nichts über seine Ursache?“
Nun wich ihm auch der letzte Rest von Farbe aus dem Gesicht. Mit überaus erschrockener Miene starrte er Sarah an und wusste offenbar nicht, wie er sich ausdrücken sollte.
„Es muss Ihnen nicht peinlich sein, Monsieur. So etwas passiert. Mit wem hatten Sie Kontakt?"
Er zuckte zusammen. „Kontakt?“
Ach ja, die feinen Herren. Bedenkenlos stürzten sie sich in ihr sündiges Treiben, ungeachtet aller Folgen für sie und ihre Gesundheit. Oder die der armen Mädchen, die keine andere Wahl hatten. „Ja. Sie haben sich vermutlich mit einer Krankheit angesteckt, non? Seien Sie unbesorgt, ich werde Ihnen helfen.“
Er schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, Madame, es ist nicht so, wie Sie meinen!“
„Nein? Nun, Monsieur, dann klären Sie mich auf.“ Ihr ernster Blick ruhte fordernd auf ihm, und zum ersten Mal, seitdem er den Raum betreten hatte, erwiderte er ihn, ohne gleich verlegen zur Seite zu schauen.
„Ehrwürdige Schwester, ich habe mich an Sie gewandt, weil ich mir keinen anderen Rat mehr weiß. Kein Arzt scheint in der Lage, mir zu helfen – Sie sind meine letzte Hoffnung!“
„Das höre ich nicht zum ersten Mal.“
Er seufzte resigniert. „Das, was ich Ihnen sagen werde, haben Sie gewiss noch nie gehört.“
„Dann ändern Sie meinen Zustand unverzüglich!“ Sarah kicherte still in sich hinein. Der Comte sollte nicht denken, sie lache ihn aus, aber sie vermochte sich keine Not vorzustellen, die sie nicht selbst erfahren und überlebt hatte.
Doch dann fing er an, zu erzählen. Und mit einem Schlag erkannte sie, dass sie tatsächlich nicht gewappnet war für das, was er ihr da offenbarte.

 


Newsletter vom 10.04.2023

 

Hallo!

Oder sollte ich sagen, "Salut, ça va?" – es geht nämlich recht bald nach Frankreich, genauer gesagt nach Besançon an den Doubs, wo wir zusammen mit der jungen Pflegerin Colette das unglaubliche Geheimnis des Monsieur Arnaud lüften werden.

Magst du mal einen Blick auf das Cover werfen? Voilà:

 

Fantastisch, nicht wahr? Entworfen hat es die geniale Hera N. Hunter von HNH Coverdesign. Verrate aber bitte niemandem etwas davon! Ist ja noch geheim!

Mehr zur Geschichte findest du auf meiner Homepage. Dort gibt es jetzt auch immer wieder neue, spannende "Tageslektüre"!

Letztens hatten wir es auf Social Media von Rezepten in Büchern, und ich hab versprochen, eins meiner liebsten hier zu verraten. Da ist es nun, Lohikeitto, die finnische Lachssuppe, wärmt den Bauch und die Seele. Meine Vampire Lumikki, Samuli und Nilas haben mich dazu verleitet, während sie den Sommer auf ihrer Heimstatt im hohen Norden Finnlands verbracht haben.

Du brauchst:

2 Karotten, 2 Kartoffeln, 2 Frühlingszwiebeln, frischen Dill, zirka 1 Liter Gemüsebrühe, 200ml Sahne, gemahlenen Piment, und natürlich frischen Lachs, zirka 200g und ohne Haut.

Karotten und Kartoffeln in Stücke schnippeln (bei Bedarf vorher schälen, muss aber nicht sein) und in der Brühe garkochen. Frühlingszwiebeln ebenfalls zerkleinern und dazugeben, mitköcheln lassen. Mit einer Prise Piment abschmecken (Vorsicht damit – wenn es Dir zusagt, kannst Du aber auch mehr verwenden). Den Lachs am Stück hinzufügen und vorsichtig garziehen lassen. Er wird dabei ein bisschen auseinanderfallen. Zum Schluss die Sahne und den grob gehackten Dill hineintun. Fertig.

Hyvää ruokahalua!

 

Und nun möchtest du bestimmt wissen, wie es bei "Bisanz der Vampire" weitergeht.

Vorher jedoch die „News“ im Newsletter:

Am 4. Juni gibt es wieder Lesung + Livemusik in unserem Vogelpark in Viernheim, Eintritt frei! Los geht es um 13 Uhr. Ausgerichtet wie immer von meiner Autorengruppe "Vernes Federn". Der Erlös aus dem Kuchenverkauf geht an den Vogelpark!

Außerdem werden wir mit einem Tisch auf dem Weinheimer Literaturfestival Anfang Oktober vertreten sein!

Dann hätte ich noch Frage an dich: Über was möchtest du in den nächsten Newsletters gerne mehr erfahren? Ein bestimmtes Buch von mir? Allgemeinen Autorenkram? Ganz was anderes? Lass es mich bitte wissen, ich freue mich auf Post von dir!

 

Und hier ist er, der zweite Teil von „Bisanz der Vampire“ … hab recht viel Spaß beim Lesen, und bis bald wieder!

 

Liebe Grüße und noch einen schönen Osterfeiertag,

deine Odine

 

Bisanz der Vampire – 2. Kapitel

 

„Es geschah vor ein paar Wochen“, begann Henri. Er vergewisserte sich, dass Sarah ihm aufmerksam zuhörte, dann fuhr er fort. „Ich war auf der Heimreise. Kurz hinter Marseille mussten wir rasten, mein Begleiter und ich. Wir fanden eine Herberge. Man gab uns gute Zimmer, die Pferde wurden versorgt. Es waren noch andere Gäste da, aber wir achteten nicht auf sie, denn wir waren müde. Hätten wir nur ...“

Die Freunde nahmen ihr Nachtmahl zu sich und begaben sich anschließend zur Ruhe.
Es mochten ein, zwei Stunden vergangen sein, da schreckte Henri aus dem Schlaf. Ein panisches Wiehern war durch die mondhelle Nacht an sein Ohr gedrungen. Befand sich eins der Pferde in Not? Er spitzte die Ohren, und richtig – aus dem Stall drangen gepeinigte Laute.
Im Nu sprang er aus dem Bett, zog sich hastig die Hose an und eilte die Treppe hinunter.
Niemand sonst hatte die Unruhe bemerkt, er war völlig allein, als er aus dem Haus trat.
Ein Schnauben und Klappern ließ ihn zum Stall hin spurten.
Es war dunkel dort, aber die Pferde schienen allesamt wach und überaus nervös.
„Ist da jemand?“ Er verfluchte seine Fahrlässigkeit, ohne Laterne hergekommen zu sein.
Stille bis auf das Scharren der Hufe. Er hatte natürlich nicht mit einer Antwort gerechnet. Aber auch nicht damit, dass ihn eine dunkle Gestalt aus dem Nichts ansprang und zu Boden warf! „Heh!“ Er rappelte sich hoch und jagte, ohne nachzudenken, dem fliehenden Phantom hinterher in den angrenzenden Wald.
Die Triebe des Unterholzes peitschten ihm ins Gesicht. An einer Lichtung hielt er inne. Wo war der Unbekannte? Im Schein des abnehmenden Mondes waren die Umrisse der Wiese halbwegs erkennbar. Bewegte sich dort ein Zweig? Nein. Hatte sich da hinten etwas gerührt? Das Dämmerlicht der Nacht spielte ihm wohl einen Streich. Die Gestalt hatte sich anscheinend in nichts aufgelöst.
Heftig atmend – so ein Sprint hatte es in sich – überlegte Henri, was er als nächstes tun sollte. Die Verfolgung eines Schattens erschien ihm wenig sinnvoll. Er wandte sich zum Rückzug – da fiel von oben ein Dämon über ihn her!
„Ah!“
Das Monster hatte ihn an der Gurgel gepackt und drückte zu! Henri wehrte sich, so gut er es vermochte – verzweifelt versuchte er, sich aus der Umklammerung zu befreien. Im Mondschein erkannte er ein Gesicht, das in seiner Wut grässlich entstellte menschliche Züge trug. Es handelte sich eindeutig um einen Mann. Hatte er ihn zuvor schon einmal gesehen?
Da riss der Unbekannte den Mund auf und fletschte gar grauenhaft seine langen, spitzen Zähne! Nein! Das war kein Mensch! Niemals! Im nächsten Augenblick schlug das Monster die Fänge in Henris Hals!
Von diesem Moment an dehnte sich die Zeit ins Unendliche. Henri spürte, wie der Mann an ihm saugte, während er ihn immer fester im Griff hielt. Wer tat so etwas? Ein Vampir gewiss ...
Ein lautes Rauschen durchdrang Henris Kopf. Das musste sein Blut sein, das mit Allgewalt zur Bissstelle strömte, um den Durst des Fabelwesens zu stillen. Denn Vampire tranken eben das Blut ihrer Opfer.
Er kniff die Augen zusammen. So war dies nun sein Ende. Er würde sterben. Am Morgen würde man seine Leiche auf der Lichtung finden, blutleer und mit Tau bedeckt ...
Mit einem jähen Ruck kam er frei und fiel auf die Knie. Die Zeit kehrte zu ihrem gewohnten Tempo zurück. Hatte der Vampir einfach so von ihm abgelassen? Beherzt schlug er die Augen auf.
Nein. Da waren Leute. Sie trugen Fackeln. Die Rettung? Sie riefen Dinge, die er nicht verstand. Und in ihrer Mitte hielten sie den Vampir in Schach, dem das Blut vom Kinn troff, und der fürchterliche Flüche von sich gab!
Was taten sie da? Oh Gott! Sie stießen mit ihren Fackeln den Vampir zu Boden. Er hatte keine Chance, sie waren in der Überzahl! Der Mann schrie nun vor Panik und Schmerz, und da sah es Henri – seine Kleidung hatte Feuer gefangen und brannte augenblicklich lichterloh!
Seine Schreie gellten durch die Nacht, aber seine Richter zeigten kein Erbarmen.
Bald war nur noch das Knistern und Knacken der Flammen zu hören, und ein entsetzlicher Gestank nach verbranntem Fleisch hing in der Luft.
Erst jetzt bemerkte Henri, dass sich jemand aus der Gruppe gelöst und ihm genähert hatte, eine uralte Frau mit edlen Gesichtszügen, die ihn nun mit ernster Miene musterte.
„Hat er dich sehr verletzt?“, fragte sie und fasste nach seinem Hals, ohne auf eine Antwort zu warten.
Zu mehr als einem kraftlosen Röcheln war Henri nicht in der Lage.
„Er wird dir nichts mehr tun. Lass mich sehen.“ Sie beäugte die Wunde und wischte darüber.
„Ist er ... ist er ...?“, krächzte Henri.
„Tot, ja. Sehr tot. Du immerhin nicht. Es blutet nicht mehr.“
„Was ... was ...?“
„Nichts. Du hast es überlebt, er nicht. Geh zurück, und rede mit niemandem darüber, hörst du?“
„Aber ...“
„Nichts aber. Wenn du jemandem erzählst, was du gesehen hast, kommen wir zurück und machen dasselbe mit dir, verstanden?“
Erschrocken erkannte er, dass ihre Zähne denen des Vampirs ähnlich sahen. Unnatürlich lange, spitze Eckzähne. Sie blitzen gefährlich auf im Mondschein. Ehe er antworten konnte, rief ein Mann nach ihr. „Madame Lemond, was sollen wir mit dem Rest machen?“
Die Frau drehte sich wortlos um und kehrte zu ihren Leuten zurück. Sie gab wohl ein paar Anweisungen, denn einige Männer machten sich daran, den kokelnden Leichnam in mitgebrachte Tücher zu wickeln.
Sie brachen auf und nahmen ihr Opfer mit. Im Gehen rief eine andere Frau in Henris Richtung: „Verschwinde! Und kein Wort zu irgendwem!“ Die finsteren Blicke der anderen ließen keinen Zweifel daran bestehen, dass ihm ein ähnliches Schicksal drohte, wenn er sich nicht an ihre Befehle hielt.
Weg waren sie. Das verbrannte Gras auf der Lichtung war alles, was noch an die Geschehnisse der letzten Stunde erinnerte.
Henri kam zur Besinnung. Keuchend rappelte er sich auf und stürzte zurück in den Wald. Er hatte wiederum Glück und fand den Weg, den er gekommen war. Völlig außer Atem erreichte er die Herberge. Niemand hatte seine Abwesenheit bemerkt oder gar etwas von der Attacke gehört, alles schlief.
Oben in seinem Zimmer angelangt, sackte Henri auf das Bett und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

 


Newsletter vom 03.05.2023

 

Extra-Post!

Hallo!

Es ist soweit - das Datum der Veröffentlichung steht!

Am 13. Mai 2023 erscheint das EBook von "Das Geheimnis des Monsieur Arnaud"!

Du kannst es bereits auf Amazon vorbestellen, womit du gleichzeitig hilfst, die Geschichte für andere sichtbar zu machen. Die Wege des Amazon-Algorithmus sind unergründlich ...

Natürlich würde ich mich riesig freuen, wenn du mich mit Beiträgen auf deinen Social Media Kanälen unterstützen könntest. Bitte verwende dabei die Hashtags #kindlestoryteller2023 und #kindlestorytellerx2023, denn wir starten mit "Arnaud" in diesem so überaus wichtigen Wettbewerb! Und verlinke mich bitte, wenn möglich, damit ich deinen Post auch sehe - vielen lieben Dank!

Derzeit gilt ein Einführungspreis von 2,99€ statt 7,99€!

Kleines "Geheimnis" am Rande: der 13. Mai ist zufällig auch der Geburtstag meines "ersten" Vampirs Derius aus der Ascalon Saga. Genau - das ist der Bruder von Sarah, von der ich dir heute das dritte Kapitel ihrer Geschichte mitschicke. Und womöglich erkennst du die Stadt im "Arnaud" auch wieder ...

Zunächst aber noch der Klappentext von "Das Geheimnis des Monsieur Arnaud:

"Wo die Worte ausbleiben, bedienen sich die Lippen einer anderen Sprache.
Unsere fanden sich zu ihrem ersten Kuss."

Als die junge Colette das Haus in der Rue de Belfort betritt, sieht alles nach einem ganz normalen Auftrag für ihren Pflegedienst aus.
Unter ihrer Fürsorge erwacht der schrullige Monsieur Arnaud zu neuem Leben.
Die Erinnerung an Fleur, Arnauds Geliebte, die vor vielen Jahren den Freitod wählte, wirft jedoch immer unheimlichere Schatten auf Colettes Welt.
Gleichzeitig häufen sich nachts in der Stadt die mysteriösen Vorfälle.



Und hier ist er, der dritte Teil von „Bisanz der Vampire“ … hab recht viel Spaß beim Lesen, und bis bald wieder!

Liebe Grüße,

deine Odine

 

Bisanz der Vampire – 3. Kapitel

 

Sarah starrte den Mann auf dem Stuhl vor ihr wie vom Donner gerührt an. Was war ihm da zugestoßen? Das konnte doch nicht sein!
Es entging ihm nicht, wie sie zweifelnd den Kopf schüttelte. „Madame, ehrwürdige Schwester – Sie glauben mir nicht, oder? Dabei ist es genau so gewesen!“
„Aber Monsieur – ein Vampir!
Einer? Das war ein gutes Dutzend von denen! Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen!“
„Aber ...“ Nun war sie diejenige, die verwirrt herumdruckste.
„Madame, sie haben ihn umgebracht. Ich dachte am Morgen danach noch, ich hätte alles nur geträumt. Aber dann – mein Hals! Diese scheußliche Wunde – und die Aufregung in der Herberge, weil einer der Gäste spurlos verschwunden war, ohne seine Habseligkeiten mitgenommen zu haben! Das war er gewesen, der, der mich gebissen hat!“
„Lassen Sie mich ... lassen Sie mich bitte die Wunde sehen.“ Sarah erhob sich und untersuchte die Stelle an seinem Hals, die er ihr bereitwillig präsentierte. Vier passgenau angeordnete Löcher, die bereits gut verheilt waren. „Es sieht gar nicht so schlimm aus.“
„Das war nach einer Woche schon verheilt.“
„Hm-hm ...“
„Es ist das Fieber, das mich quält.“
Sarah beendete ihre Untersuchung und setzte sich wieder. Ihre Gedanken rasten. Wo sollte sie nur anfangen, sie zu sortieren?
„Madame, werden Sie mir helfen?“ Er schaute sie flehentlich an.
Sie schluckte. Wenn sie seine Bitte erfüllen wollte, bedeutete dies zugleich, dass sie seiner Geschichte Kredibilität verlieh. Doch war das ratsam? Anzuerkennen, dass irgendwo da draußen Vampire ihr Unwesen trieben?
„Sie sind doch eine geweihte Nonne! Bitte! Lassen Sie nicht zu, dass ich mich in einen von denen verwandle!“
Ach, das war es also? Er fürchtete um sein Seelenheil, weil er ein paar alberne Anekdoten gelesen hatte?
„Henri“, begann sie, „ich darf Sie doch so nennen? Hören Sie – Sie werden nicht so. Das ist lächerlicher Aberglaube.“
„Aber so steht es überall geschrieben! Wer von einem Vampir gebissen wird ...“
„Und die das sagen wurden alle schon einmal von einem solchen Wesen gebissen?“, unterbrach sie ihn ungehalten.
Erschrocken hielt er inne und starrte sie an. „Bitte. Helfen Sie mir.“
Die Angst in seinen Augen rührte sie. Hinzu kam die Erkenntnis, dass er bereits wusste. So fasste sie kurzerhand den Entschluss, offen mit ihm zu reden. Dieses Geständnis ihrerseits war etwas, was sie lange Jahre vermieden hatte. „Henri, was wissen Sie über mich und meine Heilkräfte?“
„Madame ... man sagte mir, dass Sie Wunder vollbringen!“
Sie lachte trocken auf. „Wunder? Und wie soll ich das machen?“
„Ich weiß es nicht. Aber man hat mir von unzähligen Fällen berichtet, in denen Sie eine Heilung bewirkt haben.“
Sarah betrachtete ihn eingehend. Durfte sie es wirklich wagen und ihn einweihen? Was sollte jedoch passieren? Wenn er doch das Wesentliche bereits kannte? Dennoch – es war und blieb ein gefährliches Unterfangen. Sie täte gut daran, nichts zu überstürzen. „Also gut. Ich sage Ihnen, wie es funktioniert. Morgen. Kommen Sie morgen zu mir, sagen wir kurz nach Sonnenuntergang. Bis dahin sind die Schwestern alle fort, nur ich werde noch hier sein. Ich werde Ihnen erklären, was ich tue, und Sie stimmen zu oder lehnen ab. Alles Weitere ergibt sich dann. D’accord?“
Was blieb ihm anderes übrig, als voller Hoffnung sein Einverständnis zu geben?

 

 

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