Hallo!
Oder sollte ich
sagen, "Salut, ça va?" – es geht nämlich recht bald nach Frankreich, genauer gesagt nach Besançon an den Doubs, wo wir
zusammen mit der jungen Pflegerin Colette das unglaubliche Geheimnis des Monsieur Arnaud lüften werden.
Magst du mal
einen Blick auf das Cover werfen? Voilà:
Fantastisch,
nicht wahr? Entworfen hat es die geniale Hera N. Hunter von HNH Coverdesign. Verrate aber bitte niemandem etwas davon!
Ist ja noch geheim!
Mehr zur
Geschichte findest du auf meiner Homepage. Dort gibt es jetzt auch immer wieder neue, spannende "Tageslektüre"!
Letztens hatten
wir es auf Social Media von Rezepten in Büchern, und ich hab versprochen, eins meiner liebsten hier zu verraten. Da ist
es nun, Lohikeitto, die finnische
Lachssuppe, wärmt den Bauch und die Seele. Meine Vampire Lumikki, Samuli und Nilas haben mich dazu verleitet, während
sie den Sommer auf ihrer Heimstatt im hohen Norden Finnlands verbracht haben.
Du
brauchst:
2 Karotten, 2
Kartoffeln, 2 Frühlingszwiebeln, frischen Dill, zirka 1 Liter Gemüsebrühe, 200ml Sahne, gemahlenen Piment, und
natürlich frischen Lachs, zirka 200g und ohne Haut.
Karotten und
Kartoffeln in Stücke schnippeln (bei Bedarf vorher schälen, muss aber nicht sein) und in der Brühe garkochen.
Frühlingszwiebeln ebenfalls zerkleinern und dazugeben, mitköcheln lassen. Mit einer Prise Piment abschmecken (Vorsicht
damit – wenn es Dir zusagt, kannst Du aber auch mehr verwenden). Den Lachs am Stück hinzufügen und vorsichtig garziehen
lassen. Er wird dabei ein bisschen auseinanderfallen. Zum Schluss die Sahne und den grob gehackten Dill hineintun.
Fertig.
Hyvää
ruokahalua!
Und nun
möchtest du bestimmt wissen, wie es bei "Bisanz der Vampire" weitergeht.
Vorher jedoch
die „News“ im
Newsletter:
Am 4. Juni gibt
es wieder Lesung + Livemusik in unserem Vogelpark in Viernheim, Eintritt frei! Los geht es um 13 Uhr. Ausgerichtet wie
immer von meiner Autorengruppe "Vernes Federn". Der Erlös aus dem Kuchenverkauf geht an den Vogelpark!
Außerdem werden
wir mit einem Tisch auf dem Weinheimer Literaturfestival Anfang Oktober vertreten sein!
Dann hätte ich
noch Frage an dich: Über was möchtest du in den nächsten Newsletters gerne mehr erfahren? Ein bestimmtes Buch von mir?
Allgemeinen Autorenkram? Ganz was anderes? Lass es mich bitte wissen, ich freue mich auf Post von dir!
Und hier ist
er, der zweite Teil von „Bisanz der Vampire“ … hab recht viel Spaß beim Lesen, und bis bald wieder!
Liebe Grüße und
noch einen schönen Osterfeiertag,
deine
Odine
Bisanz der Vampire – 2. Kapitel
„Es geschah vor
ein paar Wochen“, begann Henri. Er vergewisserte sich, dass Sarah ihm aufmerksam zuhörte, dann fuhr er fort. „Ich war
auf der Heimreise. Kurz hinter Marseille mussten wir rasten, mein Begleiter und ich. Wir fanden eine Herberge. Man gab
uns gute Zimmer, die Pferde wurden versorgt. Es waren noch andere Gäste da, aber wir achteten nicht auf sie, denn wir
waren müde. Hätten wir nur ...“
Die Freunde nahmen ihr Nachtmahl zu sich und begaben sich anschließend zur Ruhe.
Es mochten ein, zwei Stunden vergangen sein, da schreckte Henri aus dem Schlaf. Ein panisches Wiehern war durch die
mondhelle Nacht an sein Ohr gedrungen. Befand sich eins der Pferde in Not? Er spitzte die Ohren, und richtig – aus dem
Stall drangen gepeinigte Laute.
Im Nu sprang er aus dem Bett, zog sich hastig die Hose an und eilte die Treppe hinunter.
Niemand sonst hatte die Unruhe bemerkt, er war völlig allein, als er aus dem Haus trat.
Ein Schnauben und Klappern ließ ihn zum Stall hin spurten.
Es war dunkel dort, aber die Pferde schienen allesamt wach und überaus nervös.
„Ist da jemand?“ Er verfluchte seine Fahrlässigkeit, ohne Laterne hergekommen zu sein.
Stille bis auf das Scharren der Hufe. Er hatte natürlich nicht mit einer Antwort gerechnet. Aber auch nicht damit, dass
ihn eine dunkle Gestalt aus dem Nichts ansprang und zu Boden warf! „Heh!“ Er rappelte sich hoch und jagte, ohne
nachzudenken, dem fliehenden Phantom hinterher in den angrenzenden Wald.
Die Triebe des Unterholzes peitschten ihm ins Gesicht. An einer Lichtung hielt er inne. Wo war der Unbekannte? Im
Schein des abnehmenden Mondes waren die Umrisse der Wiese halbwegs erkennbar. Bewegte sich dort ein Zweig? Nein. Hatte
sich da hinten etwas gerührt? Das Dämmerlicht der Nacht spielte ihm wohl einen Streich. Die Gestalt hatte sich
anscheinend in nichts aufgelöst.
Heftig atmend – so ein Sprint hatte es in sich – überlegte Henri, was er als nächstes tun sollte. Die Verfolgung eines
Schattens erschien ihm wenig sinnvoll. Er wandte sich zum Rückzug – da fiel von oben ein Dämon über ihn her!
„Ah!“
Das Monster hatte ihn an der Gurgel gepackt und drückte zu! Henri wehrte sich, so gut er es vermochte – verzweifelt
versuchte er, sich aus der Umklammerung zu befreien. Im Mondschein erkannte er ein Gesicht, das in seiner Wut grässlich
entstellte menschliche Züge trug. Es handelte sich eindeutig um einen Mann. Hatte er ihn zuvor schon einmal
gesehen?
Da riss der Unbekannte den Mund auf und fletschte gar grauenhaft seine langen, spitzen Zähne! Nein! Das war kein
Mensch! Niemals! Im nächsten Augenblick schlug das Monster die Fänge in Henris Hals!
Von diesem Moment an dehnte sich die Zeit ins Unendliche. Henri spürte, wie der Mann an ihm saugte, während er ihn
immer fester im Griff hielt. Wer tat so etwas? Ein Vampir gewiss ...
Ein lautes Rauschen durchdrang Henris Kopf. Das musste sein Blut sein, das mit Allgewalt zur Bissstelle strömte, um den
Durst des Fabelwesens zu stillen. Denn Vampire tranken eben das Blut ihrer Opfer.
Er kniff die Augen zusammen. So war dies nun sein Ende. Er würde sterben. Am Morgen würde man seine Leiche auf der
Lichtung finden, blutleer und mit Tau bedeckt ...
Mit einem jähen Ruck kam er frei und fiel auf die Knie. Die Zeit kehrte zu ihrem gewohnten Tempo zurück. Hatte der
Vampir einfach so von ihm abgelassen? Beherzt schlug er die Augen auf.
Nein. Da waren Leute. Sie trugen Fackeln. Die Rettung? Sie riefen Dinge, die er nicht verstand. Und in ihrer Mitte
hielten sie den Vampir in Schach, dem das Blut vom Kinn troff, und der fürchterliche Flüche von sich gab!
Was taten sie da? Oh Gott! Sie stießen mit ihren Fackeln den Vampir zu Boden. Er hatte keine Chance, sie waren in der
Überzahl! Der Mann schrie nun vor Panik und Schmerz, und da sah es Henri – seine Kleidung hatte Feuer gefangen und
brannte augenblicklich lichterloh!
Seine Schreie gellten durch die Nacht, aber seine Richter zeigten kein Erbarmen.
Bald war nur noch das Knistern und Knacken der Flammen zu hören, und ein entsetzlicher Gestank nach verbranntem Fleisch
hing in der Luft.
Erst jetzt bemerkte Henri, dass sich jemand aus der Gruppe gelöst und ihm genähert hatte, eine uralte Frau mit edlen
Gesichtszügen, die ihn nun mit ernster Miene musterte.
„Hat er dich sehr verletzt?“, fragte sie und fasste nach seinem Hals, ohne auf eine Antwort zu warten.
Zu mehr als einem kraftlosen Röcheln war Henri nicht in der Lage.
„Er wird dir nichts mehr tun. Lass mich sehen.“ Sie beäugte die Wunde und wischte darüber.
„Ist er ... ist er ...?“, krächzte Henri.
„Tot, ja. Sehr tot. Du immerhin nicht. Es blutet nicht mehr.“
„Was ... was ...?“
„Nichts. Du hast es überlebt, er nicht. Geh zurück, und rede mit niemandem darüber, hörst du?“
„Aber ...“
„Nichts aber. Wenn du jemandem erzählst, was du gesehen hast, kommen wir zurück und machen dasselbe mit dir,
verstanden?“
Erschrocken erkannte er, dass ihre Zähne denen des Vampirs ähnlich sahen. Unnatürlich lange, spitze Eckzähne. Sie
blitzen gefährlich auf im Mondschein. Ehe er antworten konnte, rief ein Mann nach ihr. „Madame Lemond, was sollen wir
mit dem Rest machen?“
Die Frau drehte sich wortlos um und kehrte zu ihren Leuten zurück. Sie gab wohl ein paar Anweisungen, denn einige
Männer machten sich daran, den kokelnden Leichnam in mitgebrachte Tücher zu wickeln.
Sie brachen auf und nahmen ihr Opfer mit. Im Gehen rief eine andere Frau in Henris Richtung: „Verschwinde! Und kein
Wort zu irgendwem!“ Die finsteren Blicke der anderen ließen keinen Zweifel daran bestehen, dass ihm ein ähnliches
Schicksal drohte, wenn er sich nicht an ihre Befehle hielt.
Weg waren sie. Das verbrannte Gras auf der Lichtung war alles, was noch an die Geschehnisse der letzten Stunde
erinnerte.
Henri kam zur Besinnung. Keuchend rappelte er sich auf und stürzte zurück in den Wald. Er hatte wiederum Glück und fand
den Weg, den er gekommen war. Völlig außer Atem erreichte er die Herberge. Niemand hatte seine Abwesenheit bemerkt oder
gar etwas von der Attacke gehört, alles schlief.
Oben in seinem Zimmer angelangt, sackte Henri auf das Bett und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
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